Energie für Mensch und Tier - Zum besseren Verständnis und Miteinander
02
Juni
2012

Regenbogen

Diese Geschichte wurde mir geschenkt und ich möchte sie gerne teilen.

Die Reise zum Regenbogen Monika Bahr

Ihre Großmutter hatte Julia, als sie 7 war immer eine Gute Nacht Geschichte erzählt. Darin suchte ein kleines Mädchen das Ende des Regenbogens um dort ein Wunder zu erleben.

Julia stand am Grab ihrer Großmutter, nun war sie ganz alleine auf der Welt. Ihre Eltern waren vor vielen Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen und sie wuchs bei ihrer Großmutter auf, die jetzt auch noch von ihr gegangen war.

Heute war Julia 17 Jahre und sie erinnerte sich daran, als sie mit 7 Jahren immer die Geschichte von ihrer Oma erzählt bekam. Sie hörte ihre Stimme die sagte: " Wenn Du denkst, dass Du keinen Weg mehr siehst, dann sieh nach dem Regenbogen, reise zu seinem Ende, dort wirst Du ein Wunder erleben."

Julia war traurig und unendlich allein, was sollte wohl aus ihr werden, wer würde ihr zuhören, wer würde für sie da sein? Sie weinte dicke Tränen und sah wie der Sarg ihrer Großmutter in die Erde eingelassen wurde. Sie nahm eine Rose, trat ans Grab und sprach: " Großmutter, ich werde Dich nie vergessen, ich reise an das Ende des Regenbogens, wo ich hoffe, dass Du dort auf mich wartest."

Allein machte sie sich auf den Weg zurück zum Haus ihrer Großmutter, sie setzte sich in ihren alten, abgewetzten Ohrensessel und hielt ein Bild von ihrer Oma in der Hand. Wie lange sie so dort gesessen hatte wusste sie nicht, doch sie hatte nur einen Gedanken. Ein paar Sachen zusammen suchen und ihre Reise zum Regenbogen anzutreten.

Am nächsten Morgen machte Julia sich auf den Weg, sie kannte aus ihrer Kinderzeit einen Platz, wo sie immer einen Regenbogen gesehen hatte. Ihre Großmutter war oft mit ihr dorthin gegangen. Es war ein kleiner Wald, ganz in der Nähe, in seiner Mitte lag ein See und von einer Felsenwand rauschte ein Wasserfall hinab, dort war auch der Regenbogen.

Julia lief eine ganze Weile bis sie den Wald sehen konnte, an seinem Rand rastete sie, aß etwas und schaute in die Ferne.

Wieder überkam sie das Gefühl der Einsamkeit, doch dann gesellte sich ein Schmetterling zu ihr. Er umschwirrte sie die ganze Zeit um sich dann auf ihrem Arm nieder zu lassen. Ein zweiter und ein dritter gesellten sich dazu, ohne jede Scheu ließen sie sich auf Julias Arm nieder. Es schien, als wollten sie ihr Trost spenden, ihr zeigen, dass sie nicht alleine war. Nach einer Weile machte sich Julia wieder auf den Weg, sie ging in den Wald hinein, er war hell und freundlich. Sie hörte Vögel die durch die Lüfte flogen, sah Rehe die auf einer Lichtung standen und lauschte den Gräsern die sich im Wind wiegten.

Nach einer Stunde erreichte sie den kleinen See und sah von weitem den Wasserfall. Der Tag war fast vergangen und am Horizont ging eine leuchtend rote Sonne unter. Julia suchte sich einen Platz wo sie auf den neuen Morgen warten wollte. Das Rot des Himmels wechselte in das Dunkel der Nacht und ein wunderschöner Sternenhimmel wurde sichtbar. Sie hatte keine Furcht, fühlte sich beschützt und sicher.

Am nächsten Morgen wurde sie von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Sie griff in ihre Tasche und aß eines ihrer Brote um sich für den Tag zu stärken. Plötzlich trat ein Reh aus dem Wald, ein Hase, ein Fuchs ebenso, ein Vogel setzte sich auf die Zweige eines Baumes und auch die Schmetterlinge kehrten zu ihr zurück. Dann hatte sie das Gefühl die Stimmen der Tiere zu hören. "Julia, Julia, Du bist gekommen, hast die Reise zum Regenbogen angetreten. Wir werden Dich zu seinem Ende begleiten, denn nur wer reinen Herzens ist wird es jemals finden. Folge uns, hab keine Angst."

Julia tat wie ihr gesagt wurde und folgte den Tieren, sie führten sie an das Ziel ihrer Reise.

"Julia, von hier aus musst Du alleine gehen, wir warten auf Dich. Folge dem kleinen Pfad und wende Dich nicht ab."

Julia folgte dem kleinen Pfad und dann sah sie, wovon ihre Großmutter immer erzählt hatte, das Ende eines Regenbogens der so herrlich in allen Farben schimmerte, wie sie es nie zu träumen gewagt hätte.

Sie setzte sich an sein Ende und wartete, würde ein Wunder geschehen, so wie Großmutter es immer gesagt hatte. Dann plötzlich trat eine Gestalt aus den Farben des Regenbogens.

"Julia, Du hast es getan, Du bist meiner Geschichte gefolgt, ich freue mich mein Kind." "Großmutter," erwiderte Julia erschrocken, "Du kannst nicht hier sein, das geht einfach nicht." "Doch mein Kind, einmal werde ich hier sein um Dir das Wunder des Regenbogens zu zeigen. Hier leben die Geister der Verstorbenen, sie sind die Tiere des Waldes, das Flüstern des Windes, die Luft die Du atmest, die Sonne die Du siehst, das Wasser des Sees. Hier wirst Du nie einsam sein, hier findest Du das Wunder der Liebe, der Hoffnung und des Glücks. Wenn Du von hier gehst wirst Du nicht mehr traurig sein, nicht mehr einsam, denn Du weißt, das hier ein Platz ist der Dir auf ewig Schutz und Wärme gibt. Verweile und wenn Du denkst, Du hast die Kraft Deinen Weg zu gehen, dann verlasse uns, kehre zurück in unser Haus und suche auf dem Dachboden eine alte Truhe, dort wirst Du alles finden was Du für Deine sichere Zukunft brauchst. Trauere nicht mehr, denn ich lebe, so lange Du die Gedanken an mich in Deinem Herzen trägst. Nun muss ich gehen mein Kind, aber ich werde immer hier auf Dich warten, auch wenn ich nicht mehr sichtbar bin, ich bin immer da."

Die Gestalt der Großmutter löste sich auf und Julia blieb allein zurück, sie schaute traurig auf den Wasserfall. Vielleicht ein paar Stunden saß sie so da und dachte über die Worte ihrer Großmutter nach, sie fühlte wie die Einsamkeit sich wandelte in neuen Mut, also machte sie sich auf den Weg. Am Ende des Pfades warteten die Tiere. "Julia, hast Du das Wunder gesehen, der Wald hält ein Geheimnis in sich, das nur Menschen erkennen, die reinen Herzens sind. Du bist reinen Herzens und immer willkommen."

Die Tiere begleiteten Julia zum Rand des Waldes und dann nahmen alle Abschied voneinander.

Wieder zu Hause ging sie auf den Dachboden und suchte die alte Truhe, von der ihre Großmutter erzählt hatte. Sie war versteckt unter Decken und Kisten. Vorsichtig öffnete Julia den Deckel. Obenauf lag ein vergilbter Umschlag auf dem Julias Name stand. Sie nahm ihn an sich und öffnete ihn vorsichtig.

Dort stand:

Liebe Julia,

wenn du diesen Brief in deinen Händen hältst kommst du wahrscheinlich gerade aus dem Wald. Dort wirst du Dinge gesehen haben, die du vielleicht nicht verstehst, aber eines Tages, wenn du alt genug bist weißt du, dass es ein Wunderwald ist.

Ich bin tot und du hast weinend an meinem Grab gestanden, doch mein Kind, ich lebe, in dir und durch dich, so lange du nur an mich denkst.

In der Truhe ist mein Testament und genug Geld um dir eine Ausbildung zu ermöglichen und alles was du sonst noch in den nächsten Jahren brauchst.

Ich habe nur eine Bitte. Wenn du selber einmal Kinder hast, erzähle ihnen vom Regenbogen und zeige ihnen den Ort, an dem sie ihn finden, so wie ich dir davon erzählt habe.

Du warst ein gutes Kind und ich liebe dich. Wenn du einmal denkst, dass deine Kraft dich verlässt, dann reise zum Regenbogen, dort sind Freunde, so lange du reinen Herzens bist. Dort wirst du Kraft finden, Hoffnung, Träume und Glück.

Ich liebe dich mein Kind, auf Wiedersehen.

Julia spürte die Tränen, die ihre Wangen hinunter liefen, aber sie taten nicht weh. Sie versprach ihre Großmutter immer im Herzen zu tragen und den Regenbogen weiter zu geben.

Sie ließ für ihre Großmutter einen Grabstein arbeiten auf dem stand:

Für den Menschen der mir gezeigt hat das es noch Wunder gibt. Am Ende des Regenbogen



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